AGESA v2 1.2.0.5 für AMD Ryzen: Neueste Firmware ist nur mit Vorsicht zu installieren

Sven Bauduin
218 Kommentare
AGESA v2 1.2.0.5 für AMD Ryzen: Neueste Firmware ist nur mit Vorsicht zu installieren

AMDs AGESA ComboAM4v2 1.2.0.5, die neueste „stabile“ Firmware für Prozessoren und APUs der Produktfamilien Athlon und Ryzen sowie Mainboards der AM4-Plattform, ist vorerst noch mit Vorsicht zu installieren. Während laut Berichten auf Reddit und aus Foren insbesondere das Overclocking leidet, steht schon das nächste AGESA bereit.

Neues AGESA kann zu diversen Problemen führen

Die neueste Firmware für die AM4-Plattform, die in der Zwischenzeit von zahlreichen Mainboard-Herstellern als finale Version verteilt wird, stellt viele Anwender vor große Probleme. Hatte der Hersteller seine hauseigene Programmbibliothek für Prozessoren und Chipsätze, AMD Generic Encapsulated Software Architecture (AGESA), für die BIOS- und UEFI-Entwickler seiner Boardpartner noch bis zur Version v2 1.2.0.3c fortlaufend mit neuen Funktionen ausgebaut, verschwinden diese plötzlich.

Laut mehrerer Rückmeldungen aus dem Forum, eigenen Tests des Autors mit einem AMD Ryzen 9 5950X (Test) auf einem MSI MEG X570 Unify und mehreren Diskussionen auf Reddit, kann die Installation von AGESA ComboAM4v2 1.2.0.5 zu den folgenden Problemen führen:

  • „Drops“ von bis zu 100 MHz beim Single-Core-Takt
  • „Drops“ von bis zu 150 MHz beim Multi-Core-Takt
  • Fehlende Overclocking-Funktionen z.B. bei PBO
  • Ein deutlich beschnittenes CBS-/PBO-Menü
  • Leistungsprobleme mit dem zweiten CCX
  • Niedriger Fabric-Takt (FCLK) möglich
  • Mehr WHEA-19-Fehler nach OC

Nachdem ein Großteil der Probleme zuvor noch auf den Beta-Status der Firmware zurückzuführen waren, haben einige Boardpartner die Firmware AGESA ComboAM4v2 1.2.0.5 aber mittlerweile als finale Version für ihre Hauptplatinen freigegeben. Je nach Hersteller und Mainboard ist zudem ein „Downgrade“ von AGESA v2 1.2.0.5 auf 1.2.0.3c nicht möglich, weshalb die neueste Firmware nur mit größter Vorsicht und von versierten Anwendern zu installieren ist.

Asus reagiert mit AGESA ComboAM4v2 1.2.0.6b

Nachdem beispielsweise MSI die AGESA v2 1.2.0.5 kurzzeitig als finales BIOS online hatte, ist der Hersteller jetzt wieder auf das BIOS 7C35vAC1 zurückgegangen, welches wiederum unter dem Beta-Status läuft.

Andere Hersteller wie Biostar und Gigabyte haben bereits finale BIOS-Updates mit AGESA v2 1.2.0.5 zur Verfügung gestellt, welche aber mitunter mit den selben Problemen zu kämpfen haben. Berichtet wird beispielsweise auch von deutlich niedrigeren Spannungen und Taktfrequenzen.

Einen gänzlich anderen Weg geht derweil Asus. Der Hersteller hat sich nach der Freigabe mehrerer Beta-Versionen mit AGESA v2 1.2.0.5 dafür entschieden, direkt mit AGESA ComboAM4v2 1.2.0.6b weiterzumachen und überhaupt keine finalen Versionen seines BIOS mit AGESA v2 1.2.0.5 zu veröffentlichen.

Aktuell haben nur Biostar, Gigabyte und MSI finale Versionen mit AGESA v2 1.2.0.5 online, ASRock verteilt Beta-Versionen und Asus bereitet bereits AGESA v2. 1.2.0.6b vor. Laut Berichten aus dem Forum von TweakTown arbeitet auch Gigabyte bereits an der Version 1.2.0.6.

AGESA ComboAM4v2 1.2.0.3c ist die sichere Wahl

Aufgrund der aktuellen Probleme, die nach der Installation der aktuellen Version 1.2.0.5 auftreten können, ist das ausgereifte AGESA ComboAM4v2 1.2.0.3c die sicherere Wahl und bietet außerdem auch alle OC-, CBS- und PBO-Einstellungen an, welche in der neuen Version beschnitten wurde.

Weitere Hintergrundinformationen liefern die diversen Beiträge auf Reddit, der Website Deskmodder und im ComputerBase-Forum.

Die Redaktion von ComputerBase dankt Community-Mitglied „NameHere“, welcher noch einmal auf die Problematik aufmerksam gemacht hat.